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Essig gegen Schimmel

Essig gegen Schimmel- nur ein HausmittelEssig gegen Schimmel – Wirken Hausmittel wirklich?

Schimmelpilze sind ein natürlicher Bestandteil unserer Umwelt. Sie kommen überall vor. Allerdings sind sie in Wohnungen nicht erwünscht: Starker Befall kann zu Reizungen der Atemwege und zu allergischen Reaktionen führen.

Die Ursache für Schimmel in der Wohnung ist grundsätzlich erhöhte Feuchtigkeit. Schimmelbefall lässt sich vermeiden, indem die Feuchtigkeit reduziert wird.

Wenn es doch zu einem Schimmelpilzbefall gekommen ist, kann Essig dann wirklich effektiv gegen Schimmel helfen? Nicht alle Haus- und Wundermittel helfen wirklich. Und einige helfen nur, solange es sich um einen leichten, kleineren Befall handelt.

Wie Schimmel entsteht, wie man ihn vermeidet und wie man Essig bei der Entfernung von Schimmel einsetzen kann, erfahren Sie in diesem Artikel.


Direkt das Wichtigste zuerst:
➽ Essig als Hausmittel gegen Schimmelpilze können wir nicht empfehlen!

Essig kann sicherlich für kleine Flächen und der kurzen Reinigung hilfreich sein: es ist schnell zur Hand (da in vielen Haushalten bereits vorhanden) und hilft auch bei vielen anderen Verschnutzungen zuverlässig. Allerdings sollte dann der Griff zur Essigessenz erfolgen. Bei Essigessenz sollten Sie aber erst recht auf Ihre eigene Sicherheit achten, da es sich hier um konzentrierte Säure handelt.

Essig/Essigessenz hilft den Schimmel zu beseitigen, aber ist längst nicht so effektiv gegen die Sporen der Schimmelpilze. Je nach Untergrund (z.B. kalkhaltige Wand) bleibt Essig völlig ohne Wirkung. Es könnte sogar genau zur gegenteiligen Wirkung kommen, da bei neutralisiertem Essig dei Schimmelpilze Nährstoffe vorfinden können.

✅ Über den Status als "Hausmittel" kommt Essig/Essigessenz also nicht hinaus. Bei der professionellen Reinigung greift man lieber auf andere Mittel gegen Schimmel zurück.

 

Lesen Sie im folgenden, was Sie alles über Schimmelpilze und der Entfernung wissen sollten, bevor Sie mit der Reinigung beginnen.


Was ist Schimmel und wie entsteht er?

Der Begriff Schimmel ist ein Sammelbegriff für verschiedene Pilze, die alle Pilzfäden und Sporen ausbilden. Zellwände bilden die Schimmelpilze in der Wachstumsphase. Die sind eigentlich harmlos. Erst wenn die Pilze zur Vermehrung Sporen bilden, sehen wir den Schimmelpilzbefall. Denn jetzt nehmen wir die schwarzen oder gelblichen, manchmal auch grünen oder weißen Fruchtkörper der Pilze wahr: Flecken an Wänden, Fensterdichtungen und in Textilien.

Der Nährboden von Schimmelpilzen ist vielfältig:
Holz und Spanplatten
alle Arten von Karton, Pappe, Papier und Gipskarton
Tapeten inklusive Tapetenkleister
Gummi, Kunststoffe und Silikone
Teppichböden und der darunter befindliche Klebstoff
Lacke und Farben
sogar Leder
Sogar in Zement und Beton finden die Pilze einen Nährboden.

Wichtig ist, dass die Pilze genügend Wasser verfügbar haben, beispielsweise durch eine Luftfeuchtigkeit von 80 % oder mehr. Den Pilzen genügt es schon, wenn sich Staub und winzige Partikel aus der Luft auf Glasflächen oder dergleichen niederschlagen.


Sachgemäßes Lüften kann Schimmelbildung vermeiden

Schimmel in der Wohnung ist ein häufiges Problem. Gegen bauliche Mängel können Mieter und Mieterinnen nichts unternehmen, die sind nun einmal einfach vorhanden. Allerdings tragen die Bewohner und Bewohnerinnen zu erhöhter Feuchtigkeit bei: Sie duschen, kochen, trocknen Wäsche und betreiben große Aquarien. Das alles erhöht die Luftfeuchtigkeit. In gut abgedichteten Gebäuden kann die Feuchtigkeit nicht abziehen, sie sammelt sich an den Wänden.

Messen Sie die Luftfeuchtigkeit im Raum mit einem Hygrometer. Liegt die Luftfeuchtigkeit dauerhaft bei ca. 60 %, ist das in Ordnung, im Winter darf es sogar weniger sein. Aber entlang der Wandoberflächen sollte sie nie mehr als 80 % betragen. Denn das ist dann schon feucht genug für die Schimmelpilze.

Regelmäßiges Lüften sorgt für einen Abtransport der Feuchtigkeit, bevor sie sich an den Wärmebrücken abschlagen kann. Wärmebrücken sind Stellen, an denen die Wandbereiche und Fenster, aber auch Türen und Dach kalt sind im Vergleich zur Raumtemperatur. Das sind die Orte, an denen die Feuchtigkeit kondensiert und die ohnehin in der Luft befindlichen Schimmelpilze sich gerne ansiedeln.

Schimmel unbedingt entfernen

Ist der Schimmelbefall noch klein und nur oberflächlich, sind Essig oder Spiritus gegen Schimmel wirksam. Denn im Gegensatz zum speziellen Schimmelentferner enthält es keine Desinfektionsmittel oder Chlor. Diese Chemikalien werden normalerweise ebenfalls in die Raumluft abgegeben und können in den Atemwegen Reizungen und allergische Reaktionen auslösen. Andere Hausmittel gegen Schimmel haben sich in Studien als wenig wirksam erwiesen.

Da Schimmel sich oft im Verborgenen entwickelt, helfen Schimmelspürhunde bei Verdacht: Sie können Schimmelherde erschnüffeln, wenn Menschen nur einen diffusen, leicht modrigen Geruch wahrnehmen.

Essig gegen Schimmel nicht als präventive Maßnahme

Mittel gegen SchimmelWenn Schimmel in Wohnungen bemerkbar wird, ist er meist schon im Mauerwerk angesiedelt und keine oberflächliche Sache mehr. Es gibt einige Gründe, die Schimmelbefall begünstigen, weil sie für ein ausreichend feuchtes Umfeld sorgen:

  • verstopfte Dachrinnen und Fallrohre
  • defekte Flachdächer, aber auch andere Dächer
  • rissiges Mauerwerk
  • zu wenig Zeit beim Austrocknen nach Baumaßnahmen
  • Rohrbrüche, Überschwemmungen und andere Arten von Wassereintritt
  • ungünstige Heiz- und Lüftungsgewohnheiten in gut abgedichteten Gebäuden
  • Kondensationsfeuchtigkeit an kalten Wänden und Wärmebrücken

Schimmelpilze sind in niedrigen Konzentrationen völlig harmlos. Erst dann, wenn sie im Wohnraum in hoher Konzentration vorliegen (wie bei jedem sichtbaren Schimmelbefall), können sie zu gesundheitlichen Problemen führen.

Mit Essig putzen hilft also nicht, um Schimmelbefall zu vermeiden. Als präventive Maßnahme ist Essig gegen Schimmel nicht geeignet.

Essig gegen Schimmel auf Glas und anderen glatten Oberflächen

Auf glatten Oberflächen, die frei von Poren sind, kann Schimmel einfach abgewischt werden. Das kann mit einem normalen Haushaltsreiniger passieren, aber auch Essig oder Putzwasser mit etwas Essigessenz eignet sich gut dazu.
Schimmelbeseitigung sollte immer nur unter ausreichenden Schutzmaßnahmen erfolgen: Handschuhe und ein Mundschutz sind wirklich wichtig. Der Mundschutz sollte einen Feinstaubfilter (mindestens P2) haben. Wer sich bei der Schimmelentfernung im Raum aufhält oder sie selbst vornimmt, der sollte außerdem eine Schutzbrille tragen, außerdem ist ein Einweg-Overall dann eine gute Idee.

❕ Wichtig: In poröse Oberflächen zieht das Putzwasser nicht tief genug ein, der Schimmel kann da nicht vollständig weggewischt werden!

Allergiker/-innen, Schwangere und empfindliche Personen sollten Schimmel nie selbst entfernen, sondern auf Fachleute vertrauen. Professionelle Schimmelentfernung ist eine Dienstleistung der Unternehmen, die sich mit der Bekämpfung von Bauschäden und -mängeln sowie Pilzen und holzzersetzenden Insekten spezialisiert haben. Schimmel selbst entfernen ist ohnehin nur eine Option, wenn weniger als ein halber Quadratmeter Fläche befallen ist.

Essig gegen Schimmel: Tipps zur Anwendung

Auch wenn es hart klingt: Sind Textilien, Tapeten, Gipskarton, Holzmöbel oder anders poröses Material von Schimmel befallen, hilft einfaches Abwischen nicht. Die vom Schimmel befallenen Flächen müssen abgetragen und in Plastiktüten verpackt im Hausmüll entsorgt werden.

Sind Silikonfugen, Tapeten und andere befallene Materialien abgetragen, sollte die darunter befindliche Wand mit Ethylalkohol (70 - 80 %) abgerieben werden. Die befallenen Materialien sollten vor dem Entfernen angefeuchtet werden, um noch mehr Sporen in der Atemluft zu vermeiden.

Kleinere Putzflächen und wirklich kleine, verdeckte Stellen an Möbeln (Holz beispielsweise) können auch mit dem oben genannten Alkohol oder einer dreiprozentigen Wasserstoffperoxid-Lösung abgerieben werden.


Weitere Informationen:

Ratgeber "Schimmel im Haus" des Umweltbundesamtes
Ratgeber Schimmelentfernung der Verbraucherzentrale